Saisonziel "Klassenerhalt" erreicht! Jetzt geht's ums Finale!

Hannover-Vinnhorst, 20.November 2021, Halbfinale

halbfinale

Noch ist die Spannung aus dem Heimwettkampf SKV-SCC Cottbus nicht verflogen, da bereiten sich Mannschaft und Stab des Siegerländer Bundesligisten schon auf das Halbfinale in der Deutschen Turnliga an diesem Wochenende vor. Diesmal deutlich entspannter, ist doch das hauptsächliche Saisonziel „Klassenerhalt“ bereits erreicht, und alles was jetzt noch kommt, sozusagen die Zugabe einer, was die äußeren Umstände angeht, erneut sehr schwierigen Saison 2021.

„Verloren und doch gewonnen“ – so lauteten die meisten Schlagzeilen in der Presse nach dem 29:31 Endergebnis, mit dem die SKV-ler den Heimwettkampf gegen den vor der Saison als Geheimfavoriten auf den Meistertitel eingestuften Club aus dem Olympiastützpunkt Cottbus. Nach dem Wechsel der beiden erfolgreichsten Punktesammler aus den Vorjahren, Philipp Herder und Dario Sissakis zu Beginn des Jahres zu anderen Vereinen in der Deutschen Turnliga, und zahlreichen Verletzungen vor und während der Saisonvorbereitung verlieh insbesondere der sensationelle Auswärtssieg im ersten Wettkampf beim Serienmeister KTV Straubenhardt den verblieben sieben deutschen Turnern der SKV und den jeweils wechselnden zwei ausländischen Gastturnern sichtbare Flügel.

Das setzte sich auch in der am vorigen Samstag gut besuchten „neuen“ Sporthalle Stählerwiese in Kreuztal fort, als die SKV-Mannschaft die ersten drei Geräte für sich entscheiden konnte. Insbesondere am Boden war das völlig überraschend, während man am Seitpferd und an den Ringen nach den Vorergebnissen schon eher einen Gerätesieg erwarten konnte.

halle kreuztalDie Zuschauer in der 'Stählerwiese' erlebten am Boden einen Auftakt nach Maß zu einem äußerst spannenden und attraktiven Wettkampf, den man als Werbung für den Turnsport nicht besser hätte inszenieren können.
courtney-tullochAls Bester an den Ringen sorgte Courtney Tulloch mit dafür, dass die SKV zur Halbzeit in Führung gehen konnte.


Mit dem Halbzeitvorsprung von 21:11 Scorepunkten eröffnete sich für die SKV-Mannschaft plötzlich die Chance, den SC Cottbus zu besiegen und in das Finale der Deutschen Turnliga einzuziehen und damit den angestrebten Klassenerhalt vorzeitig zu sichern. Wie schnell sich das Blatt jedoch wenden kann, zeigte sich dann beim Sprung, an dem die SKV derzeit nicht konkurrenzfähig ist, und der mit 11:10 Punkten an die Lausitzer ging, so dass diese auch mit 22:21 die Gesamtführung übernahmen.

Vorentscheidend war dann das Barrenturnen, in dem die SKV zwar nicht ganz fehlerfrei blieb, das Gerät jedoch mit 7:6 Scorepunkten gewinnen und den Gesamtstand vor dem abschließenden Reckturnen ausgleichen konnte.

daniel-uhlig

Viel wichtiger jedoch: mit dem vierten Gerätesieg stand schon fest, dass die SKV auch bei einer Niederlage vom SC Cottbus nicht mehr in der Tabelle überholt werden konnte, und das war letztlich entscheidend.

Zwar verloren die Siegerländer nach insgesamt ausgeglichenen Leistungen das Reckturnen mit 2 Punkten und damit den Gesamtwettkampf mit 29:31 Scorepunkten an die Cottbuser, die 8:4 Geräte wirkten sich in der Abschlusstabelle aber so aus, dass bei Punktgleichstand von jeweils zwei Siegen und einer Niederlage die SKV mit acht Gerätepunkten vor den Cottbusern lag.

Platz 2 in der Abschlusstabelle der Gruppe A berechtigt die SKV zur Teilnahme am Finale in der Deutschen Turnliga, während der SC Cottbus gegen den Tabellenvierten der Gruppe B StTV Singen um den Klassenerhalt kämpfen muss.

Bevor es nun am ersten Dezemberwochenende für die SKV zum Ligafinale in der Ratiopharm-Arena in Neu-Ulm geht, wird an diesem Wochenende noch das Halbfinale ausgetragen. Dort entscheiden sich die Finalpaarungen, das heißt welche beiden Mannschaften um den Titel, und welche um die Bronzemedaille kämpfen werden. Gegner der SKV ist der TuS Vinnhorst, ausgerechnet der Verein, zum dem die langjährige Nr. 1 der SKV, Philipp Herder, zu Saisonbeginn gewechselt ist. Und die erforderliche Auslosung des Heimrechts ergab, dass die Siegerländer zu den Hannoveraner Vorstädtern reisen muss, was die Aufgabenstellung noch einmal zusätzlich erschwert.

„Zuerst einmal ganz großes Kompliment an die Mannschaft, die schon mit der dritten Finalteilnahme hintereinander mehr erreicht hat, als man vor der Saison erwarten konnte. Wichtig ist, dass wir nicht in den Abstiegskampf müssen. Denn hier ist alles möglich, vor allem auch unter den unsicheren Corona-Bedingungen, zumal die Deutsche Turnliga keine Regelung hat, was mit einem Wettkampf passiert, wenn Turner erkranken oder in Quarantäne müssen. Alles was jetzt kommt, ist die Zugabe in einer schwierige Saison, nichts desto trotz bereiten wir uns aber auf beide Wettkämpfe professionell vor, und vielleicht gelingt uns ja eine Überraschung wie in Straubenhardt. Die Turner sind jedenfalls „heiß“ auf die Finals und wir als Vorstand haben alles vorbereitet was in unserer Macht steht“, blickt SKV-Präsident Reimund Spies auf die beiden restlichen Wettkämpfe der Siegerländer im Jahr 2021.

team-skv